GesamtbildSeit dem 31. August stehen jeden Morgen 44 neue Minis an der Seite ihrer Maxi-Paten auf dem Schulhof und warten darauf, gemeinsam mit ihrer Lehrerin ins Schulgebäude zu gehen. Die große Aufregung der ersten Schultage hat sich ein wenig gelegt. Die Minis haben inzwischen eine Ahnung davon, was „zur Schule gehen“ eigentlich bedeutet. Es ist nämlich nicht immer nur das große tolle „Hurra, ich bin ein Schulkind und jetzt lerne ich lesen, schreiben, rechnen -Ding“, wie die Erwachsenen es so gern auf den Punkt bringen. Aus Sicht eines Minis sieht das vielleicht ganz anders aus…

E1Oh ja! Es ist ehrlich gesagt ganz schön anstrengend ein Schulkind zu sein! Ich kann nicht mehr wie im Kindergarten den ganzen Vormittag spielen. Jetzt muss ich das tun, was alle anderen auch tun, was die Lehrerin sagt und was auf diesem Stundenplan steht. Ich muss unendlich lange auf dem Stuhl sitzen. Ich muss wissen, in welchem meiner Fächer ich welche dieser vielen Dinge, auf die Mama und Papa meinen Namen geschrieben haben, bloß wiederfinden soll. All diese bunten Mappen, Hefte, Pinsel, Stifte, Farben, Turnbeutel – ich habe keine Ahnung, wozu wir das alles brauchen. Zum Glück sitzt mein Maxi-Pate ganz in meiner Nähe und passt auf, dass ich auch immer hinterher komme. Bin ich froh! Mit ihm kann ich auch mal einen Spaß machen und immer fragen, wenn ich nicht weiter weiß! Wie war das noch? Deutsch – das ist das mit den Buchstaben, Mathe – das ist das mit den Zahlen.E2
Wann ist nur endlich Pause? Ich habe Hunger. So langsam habe ich es kapiert: Immer wenn es klingelt, dann ist Pause und ich darf endlich machen was ich will. Frühstück holen und mit den anderen in meiner Klasse laut reden.
Die Pausen sind echt super, aber voll kurz. Und auf dem Schulhof ist echt was los – so viele Kinder und Spielgeräte und dann gibt es diesen Schuppen mit noch mehr Spielgeräten. Puuh!
Ich habe Mama gesagt, dass ich wieder die Schuhe mit den Klettverschlüssen haben will. Die ganze Zeit vor der Schule musste ich mit ihr Schleife binden üben. Und wozu? Ich kann das eben noch nicht so schnell – alle sind draußen und ich kämpfe immer noch mit den blöden Schleifenbändern in meinen Turnschuhen.
Nach der Pause stehen auf unserem Stundenplan ja noch andere Sachen außer Deutsch und Mathe. E3Ich weiß jetzt schon wie ich in die Umkleidekabine komme, wenn wir Sport haben. Sport ist toll! Sachunterricht finde ich auch gut – da dürfen wir mit unserem Maxi durch die Schule laufen und uns alles angucken damit wir uns gut auskennen. Ich möchte ja gerne mal in dieses Zimmer mit den vielen Computern. Und dann gibt es noch Musik mit Singen und Klatschen und Bewegen. Kunst ist das, wo wir alle unsere Farben und Stifte und Pinsel und so ausprobieren dürfen. Und die Lehrerin, die mit uns dieses Religion macht, die ist auch nett. Die hat uns eine Geschichte vorgelesen und ganz viel mit uns geredet. Und freitags in der letzten Stunde ist Klassenrat. Da treffen wir uns mit unserer Lehrerin im Bänkchenkreis und dann besprechen wir alles Wichtige – wer welche Dienste übernimmt, ob wir in der Pause jemanden zum Spielen haben und ob wir irgendwelche Sorgen haben oder so. Manchmal spielen wir auch zusammen ein Spiel. Das macht immer richtig Spaß. Ich weiß jetzt auch schon fast alle Namen von den Kindern in meiner Klasse.
E4Was ich aber immer noch nicht so richtig verstanden habe, ist das mit den Hausaufgaben. Wir gehen zusammen zum Mittagessen in die Mensa und dann machen wir Hausaufgaben. Manchmal weiß ich gar nicht wo meine Hausaufgaben eigentlich sind und warum ich sie in der Schule machen soll, wenn sie doch Hausaufgaben heißen? Aber irgendjemand hilft mir immer, wenn ich nicht weiter weiß.

Und dann, wenn ich gerade richtig schön spiele, holen Mama oder Papa mich ab. Dann bin ich ganz schön k.o. und sie fragen dann immer so viel und wollen alles ganz genau wissen, wie es in der Schule war und so.
Morgen ist wieder Schule und ich freu mich schon. Ich bin nämlich jetzt groß und Schule ist ganz cool!